Dr. Claudia Nichterl - Akademie für integrative Ernährung

Die Heilkraft der Kräuter: Gesundheit aus der Küche

Jun 20, 2024

Inhalt:

  1. Kräuter – eine Frage der Definition
  2. Warum sind Kräuter so gesund?
  3. Ausgewählte Kräuter und Gewürze
  4. Meine Rezepttipps mit Kräutern
  5. Die 5 wichtigsten Kräuter für die Frau

 

Kräuter und Gewürze gehören in jede Küche. Jeder, der gerne kocht, weiß das. Sie bringen nicht nur Farbe und Aroma in jedes Gericht, sie regen auch unsere Verdauung an und liefern wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Doch ihre Bedeutung geht weit über die kulinarische Welt hinaus – sie haben eine lange Geschichte als Heilmittel.

Schon seit jeher bedient sich der Mensch für seine Ernährung an Kräutern. Im Mittelalter gehörte das Sammeln wilder Kräuter zum Alltag der Landbevölkerung. In den klösterlichen Kräutergärten wurden jene gezüchtet, die für ihre Heilwirkung bekannt waren.

Für Therapeuten und Heilpraktiker bieten Kräuter und Gewürze eine wertvolle Ergänzung zu ihren Behandlungsmethoden. Die Integration von Kräutern in die Therapie kann helfen, die Effektivität zu steigern und die Gesundheit ihrer Patienten ganzheitlich zu fördern. Von der Unterstützung des Verdauungssystems bis hin zur Linderung von Entzündungen bieten Kräuter und Gewürze eine natürliche Alternative oder Ergänzung zu pharmazeutischen Produkten. Diese ganzheitliche Herangehensweise der integrativen Ernährung ermöglicht es dir, Behandlungsmöglichkeiten zu diversifizieren und individuell auf die Bedürfnisse deiner Patienten:innen einzugehen.

Deswegen möchte ich heute mit dir tiefer in die Welt der Kräuter und Gewürze eintauchen und ihre vielfältigen gesundheitlichen Vorteile beleuchten. Erfahre, welche Kräuter nicht nur den Geschmack deine Lieblingsgerichte verbessern, sondern auch wie sie die Gesundheit unterstützen können. 

 

Kräuter – eine Frage der Definition

Da es keine klare Definition von Kräutern gibt, ist der Übergang von Kräutern zu Gewürzen oder Gemüse fließend. Im Fachjargon sind Kräuter pflanzliche Lebensmittel, von denen man genau genommen unverholzte, oberirdisch wachsende Pflanzen oder Pflanzenteile verwendet. Häufig wird auch zwischen Heilkräutern, Gewürzkräutern und Küchenkräutern unterschieden. Letztere werden vor allem verwendet, um den Geschmack einer Mahlzeit zu verfeinern. Heilkräuter sind die Grundlage für zahlreiche Arzneimittel oder werden selbst als Heilmittel eingesetzt. Zu beachten ist, dass es auch Giftkräuter gibt, die eine schädliche Wirkung auf den Körper haben können. Die viel zitierte Aussage von Paracelsus - All Ding’ sind Gift und nichts ohn’ Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist. – ist deshalb auch bei Kräutern zu beachten.

Im Gegensatz zu Kräutern werden die getrockneten Pflanzenteile normalerweise als Gewürze bezeichnet. Beiden gemeinsam ist, dass sie über ätherische Öle verfügen, die auch für den markanten und typischen Geruch verantwortlich sind und natürlich auch als Geschmacksträger dienen.

Warum sind Kräuter so gesund?

Kräuter enthalten frisch geerntet die meisten Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Diese Nährstoffe sind wichtig für unsere Gesundheit und unterstützen verschiedene Körperfunktionen. Neben den grundlegenden Nährstoffen enthalten Kräuter auch sekundäre Pflanzenstoffe wie Alkaloide, Glykoside, Saponine, ätherische Öle, Gerbstoffe und andere. Diese Stoffe wirken oft synergistisch zusammen, was ihre heilende Wirkung verstärkt.

Die Wirkstoffe in Kräutern sind je nach Pflanzenart und Teil der Pflanze unterschiedlich verteilt, häufig konzentrieren sie sich in Blättern, Blüten, Wurzeln oder Zwiebeln. Die Frische der Kräuter ist entscheidend für ihre Wirksamkeit; daher ist es ideal, sie frisch zu ernten oder von vertrauenswürdigen Quellen zu beziehen. Ein Kräutergarten in der Küche nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch eine praktische Möglichkeit, frische Kräuter zur Hand zu haben.

Heilkräuter wie Minze oder Oregano besitzen nicht nur kulinarische, sondern auch heilende Eigenschaften. Sie können Entzündungen hemmen und Schmerzen lindern, was sie zu wertvollen natürlichen Heilmitteln macht.

Zusätzlich zur oralen Einnahme können Heilpflanzen auch äußerlich angewendet werden, beispielsweise in Form von Cremes zur Behandlung von Hautunreinheiten. Die entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften vieler Kräuter, wie das Menthol in Pfefferminze, machen sie auch für die äußerliche Anwendung effektiv.

Pflanzen produzieren eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, um sich selbst zu schützen und zu heilen. Diese sekundären Pflanzenstoffe, die oft auch für ihre heilenden Wirkungen genutzt werden, können jedoch je nach Konzentration auch toxisch oder reizend für den Menschen sein.

 

Ausgewählte Kräuter und Gewürze

Der Kreativität in der Küche sind keine Grenzen gesetzt. Viele heimische Heilpflanzen wie Brennnessel, Mariendistel, Pfefferminze, Hirtentäschel, Vogelmiere, Schafgarbe, Rosmarin, Salbei und Bärlauch kurbeln den Stoffwechsel an und unterstützen dadurch Entgiftungs- und Ausscheidungsvorgänge. Die Wirkung beruht hauptsächlich auf den darin enthaltenen Bitterstoffen. „Was bitter im Mund, ist dem Magen gesund“ sagt schon der Volksmund. Heute weiß man, dass Bitterstoffe Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse unterstützen und positiv auf das Herz-Kreis-Lauf-System wirken.

 

Ausgewählte Kräuterstars

  • Petersilie: Ein wahres Kraftpaket, reich an Vitamin C, Eisen und Antioxidantien. Petersilie ist nicht nur ein vielseitiges Küchenkraut, sondern auch ein Förderer für die Gesundheit der Nieren und des Herz-Kreislauf-Systems.
  • Schnittlauch: Mit seinen feinen, hohlen Stängeln bringt Schnittlauch eine milde, zwiebelartige Frische in die Speisen. Er ist besonders reich an Vitamin K, das für die Knochengesundheit wichtig ist.
  • Dill: Seine zarten Fiederblätter sind unverzichtbar in der Küche, vor allem in Kombination mit Fisch. Dill wirkt beruhigend auf den Magen und fördert die Verdauung.
  • Kerbel: Bekannt für sein süßliches, leicht anisartiges Aroma. Kerbel ist ein Frühlingsbote, der in der traditionellen Küche oft zu Suppen und Salaten hinzugefügt wird. Er soll blutreinigende Eigenschaften haben.
  • Thymian: Ein robustes Kraut, das einen intensiven, leicht herben Geschmack besitzt. Thymian ist berühmt für seine antiseptischen Eigenschaften und wird oft in Hustensäften und Erkältungsmitteln verwendet.
  • Löwenzahn: Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Löwenzahns sind Bitterstoffe, Inulin, Vitamin C und B und ein hoher Kaliumgehalt. Der Gehalt der Vitamin A-Vorstufe Beta-Carotin übertrifft sogar den von Karotten. Löwenzahn wirkt aktivierend auf den (Zell)Stoffwechsel, regt die Gallen- und Magensaftproduktion an und fördert die Entleerung der Gallenblase. Insgesamt wird die Ausscheidungsfunktion von Leber und Niere unterstützt.
    Die Heilaspekte des Löwenzahns variieren in der Traditionellen Chinesischen Medizin je nach Pflanzenteil: Das Knabbern frischer Löwenzahnblätter und –stängel bringt die Körpersäfte in Schwung und reinigt das Blut. Sie haben harntreibende Wirkung, regen die Nieren an und senken den Blutdruck. Aus diesem Grund sind sie für Menschen mit niedrigem Blutdruck nicht zu empfehlen. So bitter die Wurzel vom Löwenzahn ist, so leicht löst sie Bitterkeit auf. Am besten wirken die Bitterstoffe der Wurzel als Tee, oder wie man ihn bei uns auch als Kaffee genossen hat. Gerade bei roten juckenden Augen und Stress bedingten Migräneanfällen, ist der Löwenzahn dank seiner im übertragenen Sinne kühlenden Wirkung eine Wohltat.

 

Mein Rezepttipps mit Kräutern

Kräutersuppe

4 Portionen

2 EL Butter,  4 EL Dinkelmehl, 1 Zwiebel, Muskat, Salz,  Je eine Handvoll Kerbel, Sauerampfer, Portulak, Gundelrebe und Petersilie, Curcuma (Gelbwurz)

Zwiebel und Kräuter fein hacken. Butter in der Pfanne schmelzen und darin Dinkelmehl kurz anrösten und gut verrühren. Zwiebeln beigeben und mit ca. 1 Liter Wasser (oder Gemüsebrühe) aufgießen. Aufkochen lassen, mit Muskat und Salz abschmecken und 3/4 der gehackten Kräuter beigeben. Kurz ziehen lassen und mit frischen Kräutern bestreut servieren.

 

Eiersalat mit Kräutern

2 Portionen

2 Stangen Sellerie oder 1 Handvoll Brokkoli, 4 hart gekochte Eier, 1 Frühlingszwiebel, Pfeffer aus der Mühle, 1 EL scharfer Senf, 10 grüne Oliven, Salz, 1 kleiner Becher (Schafmilch-) Joghurt, 1/2 Bund Petersilie,  ½ Bund Dille, 1 Becher Kresse, 2 Handvoll Rucola- oder Vogerlsalat

Selleriestangen waschen, Enden abschneiden und in dünne Scheiben schneiden. Alternativ Brokkoli in kleine Röschen zerteilen und kurz in Salzwasser blanchieren.

Eier schälen und fein hacken. Frühlingszwiebel waschen und den grünen Teil in dünne Ringe schneiden, den weißen Teil fein hacken. Oliven entkernen und fein hacken.

In einer Schüssel die Eier mit den Zwiebeln, Sellerie bzw. Brokkoli vermengen. Mit Pfeffer, Senf, Salz, Joghurt und Oliven würzen und alles gut vermischen. Petersilie und Dille fein hacken, Kresse abschneiden und zum Eiersalat geben. Nochmals gut durchrühren und auf Rucola- oder Vogerlsalat anrichten.

 

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