Ich war in Berlin und durfte den Comenius Award – ein Gütesiegel für EduMedia, digitale Innovationen in Europa entgegen nehmen. Damit würdigt die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien herausragende digitale Bildungsmedien für Beruf, Ausbildung, Schule, Kultur und Freizeit.
Wir haben die Auszeichnung für unsere online Ausbildung zur integrativen Ernährungsexpert:in in der Rubrik Gesundheitsförderung bekommen. WOW! Das macht mich und mein Team stolz, dankbar und wir sind sehr glücklich über diese schöne Anerkennung unserer Arbeit, in die wir seit 3 Jahren unser ganzes Herzblut stecken.
Die Veranstaltung im Chamäleon Theater in den Hackeschen Höfen in Berlin war insgesamt sehr interessant und inspirierend. Unglaublich wie viel Know How, Zeit und Engagement in die einzelnen Produkte und Projekte gesteckt wurden. Es gab Einreichungen aus 12 Ländern! - einfach stolz, dankbar und glücklich!
Der Comenius-EduMedia-Award geht auf den Pädagogen Johann Amos Comenius (1592 - 1670) zurück. Comenius ist Vorreiter einer volksnahen und kindgerechten Bildung und propagierte die systematische Nutzung von Bildern und der Anschaulichkeit zu didaktischen Zwecken. Seine beeindruckende Kernaussage lautet: Allen alles umfassend lehren! Bildung für alle würde man heute sagen.
Das Rahmenprogramm beschäftigte sich mit der Frage, ob Digitalisierung wirklich so „böse“ ist, wie es oft dargestellt wird. Deshalb für dich ein paar Gedanken, die ich aus Berlin mitgebracht habe, u.a. aus dem spannenden Fachvortrag " Digitale Lehre – ethische Pflicht statt nice to have " vom Direktor des Instituts Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und Leiter der Forschungsstelle Jugend – Medien – Bildung, Prof. Dr. Dr. Matthias O. Rath.
Historisch wissen wir, wo Bildung fehlt, ist Elend. Mehr Bildung ist der Weg zu mehr Wohlstand und Gesundheit, das zeigen viele Studien, aber die Konsequenzen im Bildungsbereich sind bescheiden. Auch weil die verschiedenen Akteure (Politik, Lehrer:innen, Lehrergewerkschaften, Eltern….) unterschiedliche Interessen vertreten und sich selten einig sind. Hybride Bildungsmodelle, wo digitale Medien und Präsenzlehre gut kombiniert werden, könnten sofort umgesetzt werden.
In unseren Breiten herrscht eine antimediale Kultur, Dr. Rath nennt das Medienmoralisierung bzw. zitiert er Studien zur antidigitalen Einstellung, vor allem in Deutschland. Ich vermute in Österreich ist es ähnlich. Es herrscht ein „trust deficit“, dh. Lehrkräfte betonen die negativen Aspekte der Digitalisierung und misstrauen Schüler:innen. Anekdotisch berichtet er von seinen Student:innen, zukünftigen Lehrkräfte, die während der Vorlesung selbst ständig am Handy tippseln und sich gleichzeitig beschweren bzw. verlangen, dass ihre zukünftigen Schüler:innen ja keine Handys im Unterricht haben dürfen. Wissenschaftlich spricht man da vom „Third person effect“, das was man selber tut, dürfen/sollen andere nicht. Dabei ist die Durchdringungsrate mit Smartphones bei Grundschulkindern bei 70-80 % und später bei 98 %, dh. Schüler:innen kommen heute mit ihrem eigenen „PC“ in Form eines smartphones in die Schule, das ist Realität. Es folgte ein Plädoyer, dass Lehrkräfte die Nutzung digitaler Medien propagieren sollten, über Mediennutzung aufklären sollten. Dr. Rath sieht generell Themen wie Trinken, Rauchen, Übergewicht und Medien als Aufgabe der Schulen, weil die Eltern dazu meist nicht in der Lage sind. Ja, es gibt engagierte Eltern, die bei diesen Themen Werte und Infos vermitteln, diese kommen zu Elternsprechtagen etc., aber die, die das nicht tun, deren Kinder rutschen bildungsmäßig durch. Zitat John Rawls (1971): Eine Veränderung gesellschaftlicher Verteilungen erreichen wir nur dann, wenn bei den Schwächsten keine Verschlechterung erfolgt.
Sehr interessant fand ich den historischen Überblick über „neue Medien“ in der Vergangenheit. Als Zeitungen aufkamen, waren diese das „Teufelszeug“ mit der Befürchtung alle werden Zeitung lesen und nicht mehr arbeiten, dann kamen Romane (Bücher) und anfangs war es Frauen nur erlaubt, diese bei offenem Fenster zu lesen, wenn sie gleichzeitig auch etwas arbeiteten. Es gab wieder die Befürchtung, dass Frauen wegen des Lesens ihre Pflichten nicht mehr erfüllen. Thomas Mann hat bei der Einführung des Films den „Untergang des Abendlandes“ vorausgesagt. Wir sehen, neue Medien hatten es immer schwer!
Bei all der negativen Einstellung, in Zeiten von Covid19 und Lockdowns waren wir froh über die Möglichkeit der digitalen Nutzung. Erstmals wurde die Digitalisierung in Deutschland als Meilenstein für eine rasche, effiziente und pädagogisch gelungene Bildungsarbeit unter Distanzbedingungen erlebt. Diese Entwicklung scheint aber nicht gesichert zu sein. Dr. Rath präsentierte Studiendaten, wo international Digitalisierung positiv gesehen wird im Hinblick der Fähigkeit selbständig Probleme zu lösen mit Werten von 79 %, in Deutschland wird diese Fähigkeit nur zu 47 % digitalen Medien zugeschrieben. Dafür finden wir in Deutschland Spitzenwerte zur Befürchtung, dass nur kopiert wird oder die Schreibfähigkeit verloren geht. International herrschen diese Befürchtungen nicht bzw. sind sie empirisch widerlegt, weil digitale Anwender:innen in der Regel viel schreiben und ihre Schreibfähigkeit sogar fördern durch die intensive Nutzung.
Besonders spannend fand ich die Diskussion rund um Inklusion. Auf der Universität von Dr. Rath gibt es immer mehr Student:innen, die Eltern sind. Ca. 15 % der Student:innen pflegen Großeltern, damit diese nicht ins Heim müssen, 8 % gehören Randgruppen an, 8-12 % haben körperliche Einschränkungen. Alle erleben Vorteile, wenn sie digital lernen können bzw. ist es so oft erst die Möglichkeit, Lernfortschritte zu erzielen mit der Flexibilität der freien Zeiteinteilung und räumlich unabhängig zu sein. Bildung als Menschenrecht wird durch Digitalisierung leichter!
Prof. Rath kommt zum Schluss, dass Digitale Lehre mehr als nur ein nice to have, sondern ethische Pflicht, ist.
If you think education is expensive – try ignorance!
-Derek Bok, Präsident Harvard University
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