Bist du müde und sehnst dich nach Ruhe und weniger Stress? Unsere Gesundheit ist so ein hohes Gut, das wissen wir nicht erst seit diesem turbulenten Jahr. Wir haben gelernt unser Immunsystem mit einer gesunden Ernährung optimal zu unterstützen, auf uns zu achten. Aber wie nasche ich zur Weihnachtszeit weniger und reduziere meine Süßgelüste? Diese Frage stellen mir meine Kund:innen in diesen Tagen häufiger.
Ich kann dich beruhigen, die Lust auf Süßes ist ein natürliches Bedürfnis, welches erfüllt werden möchte. Mit süß schmeckenden Lebensmitteln, wie zum Beispiel selbst gemachten Naschereien kombiniert mit Obst oder hochwertigem Getreide, stärkst du deine Mitte.
Oft versucht dein Körper mit dem Bedürfnis nach Süßem Befriedigung oder Trost zu erlangen. Der Geschmack süß wird in den meisten Fällen als positiv empfunden und im Gehirn wird daraufhin das sogenannte Belohnungssystem aktiviert. Dies verursacht ein angenehmes Gefühl. Bei Stress oder Ärger ist das Verlangen nach einer süßen Belohnung besonders stark, da wir das positive Gefühl beim Verzehr von Süßem kennen.
Eine Adventzeit ohne Kekse, Lebkuchen oder Christstollen ist undenkbar! Selbst Weihnachtsmuffel lassen sich vom herrlichen Duft von Anis, Nelken, Vanille und Zimt verführen. Und damit das schlechte Gewissen ob der süßen Leckereien nicht zu groß wird und dir die gesunde Ernährung leichter fällt, hier ein paar Informationen, welch gesundheitlicher Mehrwert in den tollen Gewürzen versteckt ist.
Die gute Nachricht ist: Weihnachtsgebäck ist für alle Sinne eine Leckerei. Die schlechte Nachricht ist: Sie sind meist recht fett und sehr süß – Extra Kalorien also. Jetzt kann man natürlich sagen, das ist nur einmal im Jahr, da schlägt man ein bisschen über die Stränge, und dann ist das Schlemmen eh wieder vorbei. Bei manchen Menschen funktioniert das und kleine „Sünden“ hin und wieder haben keinen Einfluss auf das Körpergewicht. Manche sind auch diszipliniert und gleichen mit mehr Sporteinheiten aus. Bei anderen wiederum verursachen die vielen Weihnachts-Naschereien ein paar Kilo mehr um die Hüften. Oder auch andere Symptome wie Verdauungsprobleme, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Hautausschläge. Denn viele der leckeren Zutaten machen leider nicht nur dick, sondern auch krank, bei einer Nuss-Allergie oder Weizen-Unverträglichkeit zum Beispiel. Damit man aber nicht ganz auf die leckeren Süßigkeiten verzichten muss, kann man zumindest bei der eigenen Weihnachtsbäckerei etwas ändern und zu den richtigen Zutaten greifen.
Für eine ausgewogene Ernährung empfiehlt es sich generell, Weizenmehl so oft wie möglich durch andere Mehlsorten und andere Getreide zu ersetzen bzw. zumindest zu vermischen. Je größer die Vielfalt, desto besser ist auch unser Körper mit den richtigen Mineralstoffen und Vitaminen – trotz „Kekserl-Sünde“ – versorgt.
Den weißen Industriezucker kann man in den meisten Rezepten stark reduzieren, außerdem gibt es auch hier Alternativen: Rohrzucker stammt im Gegensatz zum weißen Industriezucker, der aus der Zuckerrübe hergestellt wird, vom Zuckerrohr. Durch die schonende Verarbeitung bleiben die meisten Mineralstoffe und Spurenelemente erhalten.
Die Gewürze Zimt, Nelken, Kardamom, Anis, Sternanis gehören unbedingt zur Weihnachtsbäckerei. Nach traditionelle chinesischer Medizin gehören sie zu den wärmenden Zutaten, was bei tiefen Temperaturen besonders guttut und vor Erkältungen schützt.
Anis erinnert mit seinem würzig-süßen Geschmack an Lakritze. In der indischen Küche wird Anis Curry-Mischungen beigemengt, hierzulande verfeinert er Kompotte, Brot und Weihnachtsgebäck. Als Tee nutzt man auch gerne seine verdauungsfördernde Wirkung.
Sternanis schätzt man in der Traditionellen Chinesischen Medizin schon seit 5000 Jahren, denn Sternanis hilft bei Verdauungsbeschwerden, Erkältungskrankheiten, wärmt das Yang und stärkt die Nieren. Er erinnert geschmacklich an Anis, ist allerdings etwas voller und würziger, auch leicht scharf. Er eignet sich auch hervorragend für Teegebäck oder verfeinert Tees, Glühwein oder Grog.
Die Gewürznelke ist eines der ältesten Handelsgüter. Im Mittelalter wurden sie – ihrem Aussehen entsprechend – „negellin“ (Nägelchen) genannt. Der Inhaltsstoff Eugenol gibt dem Gewürz sein herb-würziges Aroma. Nelken-Tee hilft bei Magen-Verstimmungen oder auch bei Zahnschmerzen, dazu am besten eine Gewürznelke kauen.
Der sehr feine Ceylon-Zimt schmeckt wesentlich milder als der scharfe und billigere Cassia-Zimt aus China. Sein Inhaltsstoff Cumarin kann in zu hohen Dosen eine leberschädigende Wirkung haben, die immer wieder zu Diskussionen führt. Kinder sollten deshalb nicht zu große Mengen an Gebäck mit hohem Zimtanteil essen, in haushaltsüblichen Mengen ist Zimt aber ein unverzichtbares Gewürz.
Kardamom ist nach Safran und Vanille das teuerste Gewürz der Welt. Der kräftige, warme Duft der Kardamom-Samen ist unverwechselbar. Sie haben ein leicht zitronenartiges Aroma, das an Eukalyptus erinnert. Kardamom gilt als krampflösend, verdauungsfördernd und steigert auch die Gedächtnisleistung.
Echte Vanille hat einen intensiven Duft und ihr exotisches, warmes Aroma ist unvergleichlich. Ihr wichtigster Aromastoff ist Vanillin. Vanillin kann auch künstlich aus Abfallprodukten der Papierherstellung oder aus Eugenol, im ätherischen Nelkenöl, hergestellt werden. Am besten schmeckt aber natürliches Vanillemark. Dazu die Schote längs halbieren und das Mark mit einer Messerspitze heraus schaben oder die Schoten einfach mit kochen. Die Wirkung von Vanille ist beruhigend, harmonisierend und wohltuend für die Verdauung.
Wusstest du, dass Süßholz als natürliches Süßungsmittel in der Küche eine Rolle spielt? Da die bis zu drei Meter langen Wurzeln dieser Pflanze Saponin Glycrrhizin enthalten, ist die Süßkraft etwa 50 Mal höher als die vom Kristallzucker. Es wirkt entzündungshemmend, schleimlösend bei Atemwegserkrankungen und zeigt seine positive Wirkung bei Erkältungen, Husten und Kopfschmerzen. Es regt die Schleimhautbildung an und erleichtert dadurch das Abhusten.
Seit Jahrhunderten behandeln chinesische Ärzte mit Süßholz unterschiedliche Beschwerden, von Verstopfung und Magengeschwüren bis hin zu Übelkeit und Erbrechen.
Die häufigste Form ist die Zubereitung eines Süßholztees, aber bekannt ist es für die Herstellung von Lakritze. Medizinische Lakritze hat sich beim Einsatz gegen Husten Magenbeschwerden bewährt.
Wer allerdings unter Bluthochdruck oder Diabetes leidet, sollte auf Süßholz verzichten, da es eine blutdrucksteigernde Wirkung hat.
Für die Herstellung von Weihnachtskeksen wird gerne gemahlenes Süßholz verwendet.
Welches sind deine Lieblingsgewürze in der Weihnachtsbäckerei? Schreibe es mir gerne in die Kommentare.
Zutaten für ca. 20 Stück
400 g Roggenmehl, 100 g Maronimehl, 100 g Zucker, 1 TL Natron, 1 TL gemahlener Zimt, 1 Prise gemahlene Gewürznelken, 1 Prise gemahlener Ingwer, ½ TL gemahlener Kardamom, 1 Prise gemahlener Piment, 50 g Butter, 200 g Honig, 2 Eier, etwas Wasser, Ei zum Bestreichen
Zubereitung
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